Spiel schön: Hundespielzeug hat seinen Preis.
Über Schadstoffe im Hundespielzeug
r
Weich, geschmeidig, unkaputtbar soll es sein, pädagogisch wertvoll und verletzungsarm:
lasst uns über Hundespielzeug sprechen. Es sorgt für Glückshormone, ist gut gegen Langeweile und wir geben reichlich Geld dafür aus.
Da hat es ein Geschmäckle, wenn seit 2013 und zuletzt 2024 drei Untersuchungen nachweisen, dass Hundespielzeuge mit verschiedenen krebserregenden
und hormonell wirksamen Stoffen belastet sein können.
In der Untersuchung der Stiftung Warentest wurden exemplarisch 15 Spielzeuge verschiedener Hersteller untersucht. Elf der Produkte schnitten mit Gut oder Sehr
gut ab. Vier von 15 Spielzeugen (darunter der beliebte Kong Classic©) erhielten auf Grund der Schadstoffbelastung die Bewertung Mangelhaft.
In den mangelhaft getesteten Produkten waren hormonell wirksame Stoffe und erhöhte Mengen verschiedener Stoffe nachgewiesen worden, die die Leber schädigen, krebserregend sind, unfruchtbar machen
oder die Erbanlagen verändern können. Diese Schadstoffe können über den Fang und sogar über die Haut in den Körper gelangen.
Im Gegensatz zu Kinderspielzeug existieren keinerlei Grenzwerte für diese Schadstoffe im Hundespielzeug. Das CE-Siegel (eine Art
Unbedenklichkeitsbescheinigung) beruht hier allein auf Angaben des Herstellers. Überprüft wird es nicht. Entsprechend waren auch drei von vier mangelhaften Produkten mit dem
CE-Siegel gekennzeichnet. Das CE-Siegel hilft uns bei der Kaufentscheidung also nicht weiter.
Hinzu kommt: Viele dieser
problematischen Stoffe führen nicht sofort zu Vergiftungserscheinungen. Sie sammeln sich aber im Körper an. Unfruchtbarkeit und Entwicklungsstörungen können die Folge sein.
Es existieren keine Zahlen darüber, wie groß die gesundheitlichen Risiken für Hunde sind, die auf eventuell belasteten Bällen und Spielzeugknochen kauen oder regelmäßig ihre sog. Schleckmatte nutzen. Fest steht, dass Krebs eine der häufigsten Krankheiten beim Hund ist. Mehrere Studien lassen einen Zusammenhang zwischen Umweltgiften und Tiererkrankungen vermuten. Eine Untersuchung der aus dem Jahr 2020 ergab, dass Menschen und Hunde im Alltag eine ähnlich hohe Menge Schadstoffe aufnehmen, die gesundheitlichen Folgen beim Tier aber deutlich früher auftreten.
„Was tun?“, sprach Zeus. Dem Spielzeug sind die enthaltenen Schadstoffe schließlich nicht anzusehen.
Mit Hilfe des Testergebnisse schadstoffarme Spielzeuge aussuchen? Das wird schwierig. Es ist ja nur eine kleine Auswahl von zahllosen Produkten untersucht worden.
Hilfreich kann es sein, kaputte oder kaputt gebissene Spielzeuge rasch zu entsorgen, um ein Verschlucken von Bestandteilen zu verhindern.
Die regelmäßige Nutzung von Schleckmatten und Co. können wir deutlich reduzieren oder aus lebensmittelechten, zum menschlichen Gebrauch bestimmten Behältnissen Schleckunterlagen zusammenbauen.
Die Sozialen Medien sind voll mit Vorschlägen, wie man mit gefrorenem Joghurt und Apfelmark Fruchtstückchen in Schüsseln festklebt.
Neue Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten können eine Lösung sein: Beim richtigen Spielen statt bloßem Konsumieren probieren Hunde sich aus und lernen gemeinsam mit ihrem Menschen. Spielen Sie
MIT Ihrem Hund! Gestalten Sie ihre gemeinsamen Spaziergänge abwechslungsreich. Ein Laufspiel, das gemeinsame Balancieren über Baumstämme, das Suchen versteckter Leckerchen, das Apportieren eines
Futterdummies oder das Einüben eines Tricks: All das ist völlig schadstofffrei und macht beiden Spaß.
Quellen: Stiftung Warentest 8-2022, Der Praktische Tierarzt 7-2024